Warum
ein Weg in Bremen nicht nach ihm benannt ist
Die
Gelegenheit einen Dollarschein anzuschauen hat man öfter. Dabei
schauen wir George Washington „in die Augen“. Seltener schaut man
in Bücher in denen es um die Geschichte Bremer Firmen geht. Da kann
man in dem Buch „175 Jahre Louis Delius & Co“ von Lydia
Niehoff folgendes lesen:„Während des Amerika Aufenthaltes machte
Arnold Delius 1783 die Bekanntschaft des ersten Präsidenten der
Vereinigten Staaten, George Washington.“
Spaziert
man über den Friedhof an der Horner Kirche, denkt man am
allerwenigsten an Arnold Delius und in Folge dessen schenkt man
seinem Grabstein keine Beachtung. Zugegeben gehört er zu den
Grabsteinen, die man nur anschaut aber nicht liest, denn er ist einer
von den „Alten“...viel Schrift...Arnold Delius verstarb am Heiligen Abend 1819 in
Bremen.
Warum
ist der Stein denn auf dem Friedhof in Horn zu finden? Die Antwort
ist so simpel wie einfach. Die Famiie Delius hat doch „um die Ecke
gewohnt“. Das kann man auch noch sehen, wenn man weiß wo man
hingucken muß. Aber der Reihe nach.
Wie
man dem Buch von Lydia Niehoff weiter entnehmen kann, kommt Arnold
Delius aus Vlotho. Familiäre Absprachen lenken seine Wege nach
Bremen. Während bei Lydia Niehoff eine ausführlichere Beschreibung
seines Werdeganges folgt, wird das im Buch von Carl Otto Merkel mit
dem Titel „Gut Rosenthal und seine Besitzer“ kürzer, fast im
Nebensatz, dargestellt. Fest steht aber, das Delius zu einem Pionier
in punkto Handel mit den noch jungen Vereinigten Staaten von Amerika
werden sollte. War der Einstieg nicht von großem Erfolg geprägt
sollte es am Ende doch noch ein wirtschaftliches Happy End geben.
Delius war zu einem vermögenden Mann geworden. So kam es, das er die
Bekanntschaft von George Washington machte. Carl Otto Merkel dazu „
Er (…) schreibt dazu an seine Bremer Geschäftsfreunde: „Sn.
Excellenz versprach mir in den gnädigsten Ausdrücken alles- und
noch mehr, als meiner Erwartung entsprechen konnte...““
Die
Ernennung zum ersten amerikanischen Konsul in Bremen schien eine
Formalie zu sein. Doch Bremen entschied sich anders. Man verweigerte
Delius die Anerkennung als Konsul. Laut Carl Otto Merkel, habe Delius
das nie verwunden. „Er wolle sich hier lieber sattdessen als dort
mit gefährlichen Leuten umzugehen.“
So
widmet er seine Zeit nun seinem Landgut Rosenthal. Übernommen hat er
es von dem Kaufmann Wilckens. Bis in die heutige Zeit gibt es noch
Spuren von diesem Gut zu sehen.
Folgt
man dem Verkehr auf der Schwachhauser Heerstraße stadtauswärts und
ordnet sich hinter der Bürgermeister Spitta Allee rechts ein um in
die Marcusallee abzubiegen, dann befindet sich auf der rechten Seite
ein kleiner „Tempel“. Carl Otto Merkel erläutert uns, das ihn
Everhard Delius hat erbauen lassen. Dieser war ein Neffe von eben
jenem Arnold Delius. Befindet man sich auf der Marcusallee dann folgt
schon bald der Deliusweg. Dieser ist...NICHT...nach Arnold Delius,
dem Ur- Delius, benannt.
Sondern
nach Prof. Dr. Nicolaus Delius. Bis heute gilt er als einer
brilliantesten Shakespeare Übersetzer in Deutschland.
Quellen:
„Gut
Rosenthal und seine Besitzer“ von Carl Otto Merkel
erschienen
im Hauschild Verlag 1989 ISBN: 3-926598-16-6
„175
Jahre Louis Delius & Co. Bremen- Schritte in die Welt Vertrauen
und Flexibilität“
von
Lydia Niehoff, erschienen im Hauschild Verlag 2007,
ISBN
978-3-89757-382-6