Dienstag, 2. Januar 2018

HAT OPEL SPUREN IN BREMEN HINTERLASSEN- GEHT DA WAS?
Ja und da geht heute immr noch was!

Nach dem Lesen der Überschrift ist man eher geneigt sich an Borgward oder Mercedes zu erinnern, aber Opel?

Schaut man in der Automobil- Geschichte zurück, dann stößt man schon früh auf das Bestreben die Autos immer noch schneller machen zu wollen. Die Frage war stets: Wie stellt man das am besten an?

Im Falle Opel findet man in dem Buch mit dem Titel „Deutsche Automobile“ erschienen im Unipart Verlag in Stuttgart, einen Hinweis auf ein „rasantes“ Projekt.

Im Jahre 1927 bekam OPEL Post von einem gewissen Max Valier. Er bat Fritz Opel um finanzielle Unterstützung für ein gewagtes Unterfangen. Der Herr Valier war Enthusiast für jegliche Form des Raketenantriebs. Fritz Opel, selbst Flugzeug- Narr, war neugierig und lud Herrn Valier nach Rüsselsheim ein.
Das Ergebnis: Man wollte gemeinsam ein von Raketen angetriebenes Auto bauen.

Flott war aber klar: aus Kostengründen konnte man keine speziellen Raketen für den Autoantrieb entwickeln.
Mit anderen Worten: man mußte nehmen was da war.

Am brauchbarsten schien dabei das Angebot der Herrn Friedrich Sander aus Wesermünde. Laut seinem Wikipedia Eintrag war er ein Pyrotechnischer Ingenieur. Im Jahre 1909 zieht er nach Bremerhaven, wo er zunächst in vielen Bereichen tätig war. Seit 1920 darf er sich Besitzer der Firma H.G. Cordes nennen. Dieser Herr Cordes war Büchsenmachermeister und als Erfinder der Walfangkanone in die Geschichte eingegangen. Erfolgreich war aber auch der Herr Sander geworden. Seine von ihm entwickelten Seenotraketen gehörten zur Standard- Ausrüstung auf den Schiffen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger. Auf genau diese Raketen hatten es Valier und Opel abgesehen. Zur Freude aller beteiligten stand auch der Herr Sander dem Projekt positiv gegenüber.

Endgültig losgehen solle es 1928. Per Laster traf die explosive Fracht in Rüsselheim ein. Der Plan sah vor das Chassis eines Rennwagens für den Unterbau zu verwenden. Dies wurde aber nicht zeitg fertig und so musste man zwangsläufig einen normalen Wagen nehmen. Ausgestattet mit zwei Raketen, hatte der Opel- Ingenieur Kurt Volkhard das zweifelhafte Vergnügen am Steuer des „Raketen- Autos“ zu sitzen. Bei stehendem Auto wurden die Raketen von einem mutigen Mitarbeiter gezündet. Mühevoll bewegte sich der Wagen 150 m innerhalb von 30 sek.

Die Ernüchterung stand den Sander, Valier und Opel ins Gesicht geschrieben. Mit Kritik überzogen, versuchte man es schon eine Studne später wieder. Diesmal zündete man die Raketen erst als das Auto die Geschwindigkeit von 32 km/ h erricht hatte. Das Ergebnis war aussagekräftiger: 75 km/h.

Fritz Opel war so zufrieden, das der Konstruktion eines speziellen „Raketenwagens“ nun nichts mehr im Wege stand. Man taufte ihn RAK. Der erste Typ verfügte über 12 Sander Raketen. Diese wurden elektronisch gezündet, wenn das Gaspedal des Wagens gedrückt wurde. Trotz „winziger Probleme“- es zündeten nur sieben der zwölf Raketen- schnellte die Tacho- Nadel bis 96 Km/ h hoch. Ein weiterer Test folgte auf der AVUS in Berlin. Mit Fritz Opel am Steuer brachte es RAK 2 mit 24 Raketen im „Hinterteil“ auf 225 km/h. Ein Test mit RAK 3 sollte noch folgen...bei 289 km/h verunglückte der Wagen. Wie gut das man sich entschieden hatte, diesen Test „ fahrerlos“ durchzuführen.
Auch wenn Fritz Opel diese Tests eine enorme Publicity eingebracht hatten, stellte er nach dem mißlungenen Test eines raketengetriebenen Flugzeugs, bei dem er selbst am Steuerknüppel saß, seine Bemühungen um die Entwicklung eines Raketenantriebs ein.

Gibt es noch heute „sichtbare“ Spuren von Opel in Bremen? Na klar. Wo denn? Wenn man Halt macht in der Konsul Smidt. Str. 26 im Zentrum für Automobilkultur und Mobilität im Schuppen Eins in der Überseestadt. Dort ist der „Senior“ unter den Exponaten übrigens ein OPEL. Weitere Infos gibt es unter www.schuppeneins.com


Quellen: 
"Deutsche Automobile" erschienen im UNIPART VERLAG STUTTGART,, ISBN 3 8122 0184 4




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