HAT OPEL SPUREN IN BREMEN HINTERLASSEN- GEHT DA WAS?
Ja und da geht heute immr noch was!
Nach
dem Lesen der Überschrift ist man eher geneigt sich an Borgward oder
Mercedes zu erinnern, aber Opel?
Schaut
man in der Automobil- Geschichte zurück, dann stößt man schon früh
auf das Bestreben die Autos immer noch schneller machen zu wollen.
Die Frage war stets: Wie stellt man das am besten an?
Im
Falle Opel findet man in dem Buch mit dem Titel „Deutsche
Automobile“ erschienen im Unipart Verlag in Stuttgart, einen
Hinweis auf ein „rasantes“ Projekt.
Im
Jahre 1927 bekam OPEL Post von einem gewissen Max Valier. Er bat
Fritz Opel um finanzielle Unterstützung für ein gewagtes
Unterfangen. Der Herr Valier war Enthusiast für jegliche Form des
Raketenantriebs. Fritz Opel, selbst Flugzeug- Narr, war neugierig und
lud Herrn Valier nach Rüsselsheim ein.
Das
Ergebnis: Man wollte gemeinsam ein von Raketen angetriebenes Auto
bauen.
Flott
war aber klar: aus Kostengründen konnte man keine speziellen Raketen
für den Autoantrieb entwickeln.
Mit
anderen Worten: man mußte nehmen was da war.
Am
brauchbarsten schien dabei das Angebot der Herrn Friedrich Sander aus
Wesermünde. Laut seinem Wikipedia Eintrag war er ein Pyrotechnischer
Ingenieur. Im Jahre 1909 zieht er nach Bremerhaven, wo er zunächst
in vielen Bereichen tätig war. Seit 1920 darf er sich Besitzer der
Firma H.G. Cordes nennen. Dieser Herr Cordes war Büchsenmachermeister und als
Erfinder der Walfangkanone in die Geschichte eingegangen. Erfolgreich
war aber auch der Herr Sander geworden. Seine von ihm entwickelten
Seenotraketen gehörten zur Standard- Ausrüstung auf den Schiffen
der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger. Auf genau
diese Raketen hatten es Valier und Opel abgesehen. Zur Freude aller beteiligten
stand auch der Herr Sander dem Projekt positiv gegenüber.
Endgültig
losgehen solle es 1928. Per Laster traf die explosive Fracht in
Rüsselheim ein. Der Plan sah vor das Chassis eines Rennwagens für
den Unterbau zu verwenden. Dies wurde aber nicht zeitg fertig und so
musste man zwangsläufig einen normalen Wagen nehmen. Ausgestattet
mit zwei Raketen, hatte der Opel- Ingenieur Kurt Volkhard das
zweifelhafte Vergnügen am Steuer des „Raketen- Autos“ zu sitzen. Bei stehendem Auto wurden die Raketen von einem mutigen Mitarbeiter gezündet.
Mühevoll bewegte sich der Wagen 150 m innerhalb von 30 sek.
Die
Ernüchterung stand den Sander, Valier und Opel ins Gesicht
geschrieben. Mit Kritik überzogen, versuchte man es schon eine
Studne später wieder. Diesmal zündete man die Raketen erst als das
Auto die Geschwindigkeit von 32 km/ h erricht hatte. Das Ergebnis war
aussagekräftiger: 75 km/h.
Fritz
Opel war so zufrieden, das der Konstruktion eines speziellen
„Raketenwagens“ nun nichts mehr im Wege stand. Man taufte ihn
RAK. Der erste Typ verfügte über 12 Sander Raketen. Diese wurden
elektronisch gezündet, wenn das Gaspedal des Wagens gedrückt wurde.
Trotz „winziger Probleme“- es zündeten nur sieben der zwölf
Raketen- schnellte die Tacho- Nadel bis 96 Km/ h hoch. Ein weiterer
Test folgte auf der AVUS in Berlin. Mit Fritz Opel am Steuer brachte
es RAK 2 mit 24 Raketen im „Hinterteil“ auf 225 km/h. Ein Test
mit RAK 3 sollte noch folgen...bei 289 km/h verunglückte der Wagen.
Wie gut das man sich entschieden hatte, diesen Test „ fahrerlos“
durchzuführen.
Auch
wenn Fritz Opel diese Tests eine enorme Publicity eingebracht hatten,
stellte er nach dem mißlungenen Test eines raketengetriebenen
Flugzeugs, bei dem er selbst am Steuerknüppel saß, seine Bemühungen
um die Entwicklung eines Raketenantriebs ein.
Gibt
es noch heute „sichtbare“ Spuren von Opel in Bremen? Na klar. Wo
denn? Wenn man Halt macht in der Konsul Smidt. Str. 26 im Zentrum für
Automobilkultur und Mobilität im Schuppen Eins in der Überseestadt.
Dort ist der „Senior“ unter den Exponaten übrigens ein OPEL.
Weitere Infos gibt es unter www.schuppeneins.com
Quellen:
"Deutsche Automobile" erschienen im UNIPART VERLAG STUTTGART,, ISBN 3 8122 0184 4
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