Nachbarn hat man heute wie "damals". Heute kommt man "anders" ins Gespräch als früher.
Schade ist, das man bei den "historischen" Nachbarn nicht mehr "Mäuschen" spielen kann.
Gerade
in dem Haus in der Ellhornstraße 19, wäre immer etwas los gewesen.
Sowohl bei Familie Schröder als auch bei Familie Pauli,
die vorher in dem Haus gewohnt hat. Aus der letzteren geht „der“
Gustav Pauli hervor...Genau der spätere Direktor der Bremer
Kunsthalle.
Rudolf
Alexander Schröder wurde bereits von 4 Geschwistern „erwartet“.
Vier weitere sollten nach ihm noch folgen.
Irgendwie
klingt das alles, als wenn das sooo lange her sei? Nein!
Na ja wie
man es nimmt. Rudolf Alexander Schröder hätte im Januar 2018 seinen
140. Geburtstag feiern können.
In
einer Biografie über ihn umschreibt Waldemar Augustiy, seine
Schulzeit wie folgt: „..er besuchte das Alte Gymnasium zu Bremen,
ohne sich als Schüler hervorzutun...“.
Er
selbst sagt dazu folgendes: „...wie ich denn überhaupt ein
hervorragend schlechter Schüler gewesen bin, wovon ich eigentlich
noch einmal umfänglich Beichte ablegen werde zur Warnung und zum
Trost derer, denen gleich mir auf der Schulbank wesenlich übleres
geweissagt worden ist, als nachher wirklich eintrat.“
Neben
ihm auf der Schulbank saß übrigens Heinrich Vogeler und Emil
Waldmann.
Verfolgt
man seine Biographie weiter, dann stellt man fest, das er seine
Schullaufbahn mit Abitur beendet hat. Weitere Abschlüsse, wie z.B.
den Abschluss seines Architekturstudiums findet man nicht. Ohne es
überstrapazieren zu wollen, Schröder ist im Laufe seines Lebens
oftmals zur rechten Zeit am rechten Ort gewesen. Meistens hat er auch
„das“ Quentchen Glück gehabt, was man brauchte um Erfolg zu
haben. Interessant wäre doch mal die Frage ob es denn etwas gibt, an
was er, rückblickend, nicht gern erinnert worden ist? Ja! Das waren
die Ergebnisse seiner, wie er es bezeichnet, „Münchener
Flegeljahre“. Erste Gedichte strömten da aus seiner Feder, wie
z.b. das der „Frau Roland“. Liest man im folgenden ein paar der
sechs Strophen, dann kann man seine „ablehnende Haltung“
gegenüber seinem Frühwerk leichter verstehen.
Habt
ihr Frau Roland schon gesehen,
des
Abends auf der Straße gehen?
Ihr
dürft das nicht versäumen.
Sie
ist so hübsch und ist so chic
Ein
wahres Schöpfungsmeisterstück
Und
gut davon zu träumen.
Und
ist sie auch drei Zentner schwer
Sie
intrigiert das gar nicht sehr,
Die
zwei zuvielen Zentner,
das
bißchen überflüssige Fett,
Sie
korrigiert`s mit `nem Korsett:
(...)
Ebenfalls
leicht in Vergessenheit geraten ist, das der „historische Nachbar“
auch einst eine deutsche Nationalhmyne gedichtet hat.
Da
klingt die letzte Strophe so:
„Land
der Liebe, Vaterland
Heilger
Grund, auf den sich gründet,
was
in Lieb und Lied verbündet
Herz
mit Herzen, Hand mit Hand:
Frei
wie wir dir angehören
und
uns Dir zu eigen schwören,
Schling
um uns dein Friedensband,
Land
der Liebe Vaterland!“
Versehen
mit der persönlichen Empfehlung des Bundespräsidenten Theodor
Heuss, konnte diese sich jedoch nicht durchsetzen.
Damit
man sich in Zukunft auch im Strassenbild noch etwas mehr an ihn
erinnern Kann, trägt seit 1996 in Findorff eine Strasse seinen
Namen.
Quellen:
Waldemar Augustiny:
"RUDOLF ALEXANDER SCHRÖDER- Tagenbaren und Weltbürger"
erschienen im Verlag Heinrich Doll, Bremen ISBN 3-920245-46-6
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