Freitag, 30. März 2018
Freitag, 23. März 2018
SEINEN "PLATZ" IN BREMEN GEFUNDEN: BERNHARD TRAUTMANN
Gibt
es das, eine Verbindung von der Premiere League aus England nach
Bremen...genauer gesagt nach Gröpelingen ?
Fährt
man stadtauswärts auf der Gröpelinger Heestraße, erscheint schon
bald auf der rechten Seite ein Strassenschild mit den Namen „In den
Barken“. Biegt man dort ab und fährt weiter geradeaus schließt
sich die Lissaer Straße an und an deren Ende liegt „sein Platz“.
Dort befindet sich auch das Vereinsheim des Vereins TURA BREMEN e.V.
Ja,
die gibt es. Über ihn kann man sie herstellen: Bernhard Trautmann.
Jetzt hat er seinen „Platz“ in Bremen gefunden.

Vereinzelt
trifft man noch auf den ein oder anderen, der sich an Bernhard
„Berni“ Trautmann erinnern kann. So sorgt er doch für Aufsehen
als es ihm 1972, in seiner Funktion als Fußball- Nationaltrainer von
Burma, gelang die Mannschaft zu einem Freundschaftsspiel nach
Gröpelingen zu holen. Auf den Platz wo er einst als Steppke gespielt
hat. Dabei war TURA nicht seine erste Station. Angefangen hat alles
bei Blau Weiß.
Überlegen
Sie schon die ganze Zeit, woher Sie den Namen kennen?
1956
beim Cup Finale in England, brach er sich als Torhüter während des
Spiels das Genick. Auswechseln lassen hat er sich nicht, ganz im
Gegenteil.
Jahrzehnte
später fragt ihn ein Reporter in einem Interview für die
Zeitschrift „11 Freunde“ ob es ihn ärgern würde immer nur wegen
der Verletzung berühmt geworden zu sein und nicht wegen seiner
sportlichen Leistungen.
Dieses
bejahte Trautmann und setzte nach: „...ein wenig.“
Sicherlich
mehr in Vergessenheit geraten ist, das Bert Trautmann 1956 der erste
Deutsche war, der in England zum Fußballer des Jahres gewählt
worden ist- als Torwart.
Gespielt
hat er bei Manchester City. Noch heute findet man seinen Namen auf
der vereinseigenen Homepage www.mancity.com.
Weitaus
weniger findet man seinen Namen in der Bremer Sportgeschichte. Sein
Leben bietet viel Stoff für Hanseatische Geschichte(n)...
So
kam mir der Recherche Auftrag für den Vortrag „TURA, TRAUTMANN UND
CO- EINE STIPPVISITE IN DER GRÖPELINGER SPORTGESCHICHTE“ ganz
recht. Im Zuge meiner langjährigen Tätigkeit in der Geschäftsstelle
von TURA BREMEN, habe ich Bernhard Trautmann noch persönlich
kennenlernen dürfen.
Damit
Bernhard Trautmann nicht so ganz in Vergessenheit gerät und man noch
mal was von ihm „hört“, haben wir kürzlich eine HÖR CD
produziert, die es nicht nur beim Hanseatischen Medienbüro zu
beziehen gibt, sondern auch im Nachbarschaftshaus Helene Kaisen, Beim
Ohlenhof 10 im Bremer Westen.
Quellen:
„Trautmanns
Weg: Vom Hitlerjungen zur englischen Fußball- Legende“ von Catrine
Clay; Verlag Die Werkstatt Gmbh
ISBN-10:
3730700456 ; ISBN-13: 978-3730700457
www.mancity.com
Dienstag, 6. März 2018
"HÖRT MEINEN RAT ESST MEHR SALAT"- Ein internationales Kochbuch mit Bremer Wurzeln

Nun
stellte sich die Frage nach dem anderen Namen auf dem Buch Davidis.
Problemlos konnte ich mir einen Überblick über ihr Leben
verschaffen. Mit „Jahrgang 1800“, „Pfarrerstochter“;
„erfolgreichste Schriftstellerin Deutschlands“ und „...starb
1876“ hatte ich Eckpunkte gefunden, die interessant schienen.
In
einer digitalisierten Ausgabe der „DAHEIM“ aus dem Jahre 1876
fand ich einen Nachruf und das bisher ausführlichste Lebensbild von
ihr. Umgehauen hat mich, das sie tatsächlich von 1824- 1828 in
Bremen gewohnt und gearbeitet hat. Offensichtlich war sie bei einer
gut situierten Familie in der Bremer Innenstadt als Gouvernante und
Köchin in Stellung. Wahrscheinlich daher auch ihre Kenntnis der
Bremer Rezepte. Liest man sich in ihr Werk ein, dann ist es ihr immer
wichtig darauf hinzuweisen, das sie alle Rezepte auch selbst
„auserprobt“ habe. Kennzeichnend für sie ist es, das sie ihren
beruflichen Weg konsequent weitergegangen ist. Sie war jedoch keine,
Frauenrechtlerin im „klassischen Sinn“. Mehr so eine der leisen
Töne. Sie forderte eine Unabhängigkeit der Frau vom Mann. Die Frau
solle die Möglichkeit haben einen Beruf zu erlernen und auch
außerhalb von Ehe und Familie ein respektiertes und anerkanntes
Leben führen dürfen.
Abschließend
kann man sagen, das es doch auch irgendwie eine „Hanseatische
Geschichte“ ist.
Die
Arbeiten zu diesem Vortrag sind inzwischen längst abgeschlossen und
das „Ergebnis“ wird auch in wenigen Tagen auf einer HÖR CD
erscheinen.
Quellen:
„Praktisches
Kochbuch von Davidis- Holle“
Sonntag, 25. Februar 2018
"DER UNSAGBAR SCHLECHTE SCHÜLER"- RUDOLF ALEXANDER SCHRÖDER

Nachbarn hat man heute wie "damals". Heute kommt man "anders" ins Gespräch als früher.
Schade ist, das man bei den "historischen" Nachbarn nicht mehr "Mäuschen" spielen kann.
Gerade
in dem Haus in der Ellhornstraße 19, wäre immer etwas los gewesen.
Sowohl bei Familie Schröder als auch bei Familie Pauli,
die vorher in dem Haus gewohnt hat. Aus der letzteren geht „der“
Gustav Pauli hervor...Genau der spätere Direktor der Bremer
Kunsthalle.
Rudolf
Alexander Schröder wurde bereits von 4 Geschwistern „erwartet“.
Vier weitere sollten nach ihm noch folgen.
Irgendwie
klingt das alles, als wenn das sooo lange her sei? Nein!
Na ja wie
man es nimmt. Rudolf Alexander Schröder hätte im Januar 2018 seinen
140. Geburtstag feiern können.
In
einer Biografie über ihn umschreibt Waldemar Augustiy, seine
Schulzeit wie folgt: „..er besuchte das Alte Gymnasium zu Bremen,
ohne sich als Schüler hervorzutun...“.
Er
selbst sagt dazu folgendes: „...wie ich denn überhaupt ein
hervorragend schlechter Schüler gewesen bin, wovon ich eigentlich
noch einmal umfänglich Beichte ablegen werde zur Warnung und zum
Trost derer, denen gleich mir auf der Schulbank wesenlich übleres
geweissagt worden ist, als nachher wirklich eintrat.“
Neben
ihm auf der Schulbank saß übrigens Heinrich Vogeler und Emil
Waldmann.
Verfolgt
man seine Biographie weiter, dann stellt man fest, das er seine
Schullaufbahn mit Abitur beendet hat. Weitere Abschlüsse, wie z.B.
den Abschluss seines Architekturstudiums findet man nicht. Ohne es
überstrapazieren zu wollen, Schröder ist im Laufe seines Lebens
oftmals zur rechten Zeit am rechten Ort gewesen. Meistens hat er auch
„das“ Quentchen Glück gehabt, was man brauchte um Erfolg zu
haben. Interessant wäre doch mal die Frage ob es denn etwas gibt, an
was er, rückblickend, nicht gern erinnert worden ist? Ja! Das waren
die Ergebnisse seiner, wie er es bezeichnet, „Münchener
Flegeljahre“. Erste Gedichte strömten da aus seiner Feder, wie
z.b. das der „Frau Roland“. Liest man im folgenden ein paar der
sechs Strophen, dann kann man seine „ablehnende Haltung“
gegenüber seinem Frühwerk leichter verstehen.
Habt
ihr Frau Roland schon gesehen,
des
Abends auf der Straße gehen?
Ihr
dürft das nicht versäumen.
Sie
ist so hübsch und ist so chic
Ein
wahres Schöpfungsmeisterstück
Und
gut davon zu träumen.
Und
ist sie auch drei Zentner schwer
Sie
intrigiert das gar nicht sehr,
Die
zwei zuvielen Zentner,
das
bißchen überflüssige Fett,
Sie
korrigiert`s mit `nem Korsett:
(...)
Ebenfalls
leicht in Vergessenheit geraten ist, das der „historische Nachbar“
auch einst eine deutsche Nationalhmyne gedichtet hat.
Da
klingt die letzte Strophe so:
„Land
der Liebe, Vaterland
Heilger
Grund, auf den sich gründet,
was
in Lieb und Lied verbündet
Herz
mit Herzen, Hand mit Hand:
Frei
wie wir dir angehören
und
uns Dir zu eigen schwören,
Schling
um uns dein Friedensband,
Land
der Liebe Vaterland!“
Versehen
mit der persönlichen Empfehlung des Bundespräsidenten Theodor
Heuss, konnte diese sich jedoch nicht durchsetzen.
Damit
man sich in Zukunft auch im Strassenbild noch etwas mehr an ihn
erinnern Kann, trägt seit 1996 in Findorff eine Strasse seinen
Namen.
Quellen:
Waldemar Augustiny:
"RUDOLF ALEXANDER SCHRÖDER- Tagenbaren und Weltbürger"
erschienen im Verlag Heinrich Doll, Bremen ISBN 3-920245-46-6
Mittwoch, 24. Januar 2018
GESTATTEN FRAU SMIDT..! - DIE FRAU HINTER BÜRGERMEISTER JOHANN SMIDT

Zum
bevorstehenden Internationalen Frauentag 2018, vielleicht ein ganz
lohnenswertes Thema?
Ein
klares JA. Nicht nur Bernhardine Schulze- Smidt, eine der zahlreichen
Nachkommen der Smidts, liefert uns Einblicke in die
Familiengeschichte, auch Wilhelm von Bippen, Archivar und Bremer
Historiker, stellt uns die Familie vor.
Beide
Autoren nähern sich dem Familienoberhaupt auf unterschiedliche Art
und Weise an. Wie, das wäre Teil einer anderen „Hanseatischen
Geschichte“.
Es
fällt in beiden Werken leichter als gedacht, Johann Smidt „links
liegen zu lassen“und statt dessen seine Frau zu beachten. An
manchen Stellen hat man hat man fast den Eindruck als wenn Wilhelmine
sich zwischen den Zeilen mit „Gestatten Frau Smidt“ bemerkbar
machen möchte.
Laut
von Bippen kommt sie aus „gutem Hause“. Ihr Vater war der
Apotheker Konrad Rohde. Ihm gehörte die Sonnenapotheke in der
Sögestraße. Diese wird er später, an den Apotheker Kind verkaufen.
Der wiederum eine entscheidende Rolle bei der Überführung Gesche
Gottfrieds spielen sollte. Aber auch das wäre Teil einer anderen
„Hanseatischen Geschichte“
Also
Wilhelmine Rohde war die zweite Tochter. Ganz gesichter ist es nicht,
wie die beiden jungen Smidts sich kennengelernt haben. Vermutlich war
aber Smidts bester Freund Heinrich Noltenius nicht ganz unschuldig
daran, hatte er doch ein Auge auf die erste Tochter und somit die
ältere Schwester von Wilhelmine geworfen. Auf der Hochzeitsfeier
habe es „gefunkt“. Bei von Bippen klingt das so „ (…) als
eben jetzt in seinen Weg ein junges Mädchen trat, das sein ganzes
Herz gefangen nahm und in ihm alsbald den Wunsch einer dauernden
Verbindung hervorrief.“
So
folgten Verlobung und Vermählung baldmöglichst. Otto Gildemeister,
der Frau Smidt noch persönlich kannte, zeigt sich der Überzeugung,
das „(...) diese Ehe, ein häusliches Glück, (sei) ohne dessen
erquickenden und beruhigenden Einfluß ihm die oft bewunderte
Ausdauer auf seiner mühevollen Laufbahn vielleicht nicht zu Teil
geworden wäre.“
Anhand
des umfangreichen Briefwechsels der in beiden Werken zu grunde gelegt
wird, kann man sich sehr gut ein Bild der Eheleute machen. Demnach
hat sie ihn während seines Aufenthaltes auf dem Wiener Kongress und
später zur Nationalversammlung nach Frankreich so oft es ging
begleitet.
So
hat sie sich zwischen den gekrönten Häuptern Europas gekonnt
bewegt, im „Kugelhagel“ die Befreiung Bremens von der
französichen Besetzung, in der „östlichen Vorstadt“ hautnah
miterlebt und als perfekte Gastgeberin während der Frankfurter Zeit
ihres Mannes sich auch bei Europas Diplomaten einen Namen gemacht.
Ein
halbes Jahrhundert gehen sie Seite an Seite, bis sie die nachlassende
Gesundheit an den Rollstuhl fesselte.
Eigentlich
schade das nicht nur dieser Teil ihres Lebens sondern auch Wilhelmine
selbst so in Vergessenheit geraten ist.
Quellen:
DER
ALTE SMIDT- Bürgermeister Johann Smidt das Lebensbild eines
Hanseaten
Ein
Erinnerungsbuch von Bernhardine Schulze- Smidt; Bremen 1914 Verlag
von Franz Leuwer
JOHANN
SMIDT EIN HANSEATISCHER STAATSMANN von Wilhelm von Bippen 1921,
Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart und Berlin
Archiv
des WESER KURIER
Samstag, 13. Januar 2018
MAL
SO ZWISCHENDURCH...FUNDSTÜCK 107
Derzeit
recherchiere ich gerade für eine Arbeit über den Bremer Staatsmann
Johann Smidt. Zweifelsohne trifft das Adverb „groß“ auf ihn zu.
Groß im Hinblick auf seine Verdienste um die Stadt Bremen und groß
im Hinblick auf seine Streitbarkeit. Dazu sind zum einen das
Bremische Jahrbuch Band 87 zu erwähnen, als auch ein Artikel von
Aenne Templin aus dem Weser Kurier aus dem Jahr 2012.
Darum
sollte es in meiner Recherche- Auftrag aber nicht gehen. Vielmehr bin
ich auf der Suche nach Ungewöhnlichem. Was sich dahinter verbirgt,
kann ich meistens erst sagen, wenn ich es gefunden habe.
Halbwegs
zufrieden war ich mit den Ergebnissen aus dem Buch „DER GROSSE
BÜRGERMEISTER- EIN GEDEKBUCH FÜR JOHANN SMIDT“. Schon besser war
es mit dem Buch „JOHANN SMIDT 1773- 1857“. Überraschend wurde es
bei der Biographie über ihn aus der Feder von Wilhelm von Bippen.
Auf
Seite 46 befindlich lese ich gerade etwas über Smidt`s erzwungenen
Aufenthalt in Frankfurt im Jahre 1795. Da findet er ein kleines
Büchlein mit dem Titel „AN DIE XENIOPHOREN- EIN KLEINES
MESSPRÄSENT.1797.“
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Das ist sie...die "nichtssagende" Weser |
Smidt
gehörte demnach zu denen, die die XENIEN aus der Feder von Goethe
und Schiller, mit Entrüstung gelesen hatten, statt sich am Witz des
Werkes zu erfreuen.
Nun
muss ich zugeben, das ich die XENIEN weder mit dem einen noch mit dem
anderen Gefühl gelesen habe. Dank Internet kann man das flott
nachholen. So kam es zu FUNDSTÜCK 107.
Äußern
sich die beiden doch da über „unsere“ Weser wie folgt:
107.
Weser.- Leider von mir ist gar nichst zu sagen, auch zu dem kleinsten
Epigramme, bedenkt, geb ich der Muse nicht Stoff.
So
so...;-)
QUELLEN:
DER
GROSSE BÜRGERMEISTER- Ein Gedenkbuch für Johann Smidt zu dessen
100. Todestag, 1957 CARL SCHÜNEMANN VERLAG
Schriften
der Bremer Wissenschaftlichen Gesellschaft Reihe D: Abhandlungen und
Vorträge Jahrgang 1, 1926 CARL SCHÜNEMANN VERLAG
BÜRGERMEISTER
JOHANN SMIDT UND SEINE ZEIT 1773- 1857, Begleit- Material zur
Ausstellung zum Gedächtnis seines 100. Todestages am 7. Mai 1957
Archiv
des Weser Kurier
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